Geoverbund ABC/J veranstaltet interdisziplinäre Exkursion nach Nordgriechenland
Der Geoverbund ABC/J ist mit 20 Stipendiaten der RWTH Aachen, der Universität zu Köln und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf einer Exkursion nach Nordgriechenland. Die interdisziplinäre Exkursion steht unter dem Thema „Wechselwirkungen zwischen geowissenschaftlichen, geoarchäologischen und kulturgeschichtlichen Faktoren in der Entwicklung Thessaliens und Makedoniens (Nordgriechenland)“. Organisiert und geleitet wird die 12-tägige Studienreise vom Koordinationsbüro des Geoverbundes ABC/J, Dr. Konstantin Ntageretzis und Prof. Dr. Frank Wendland vom Forschungszentrum Jülich, begleitet von der Archäologin Dr. Chrysanthi Kallini von der Aristoteles-Universität Thessaloniki (AUTH).
Die Gruppe besuchte unter anderem das Pinios Hydrological Observatory in der Region Thessalien, das auf einer langjährigen erfolgreichen deutsch-griechischen Forschungskooperation zwischen der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wendland vom Institut für Bio- und Geowissenschaften - Agrarsphäre (IBG-3) des Forschungszentrums Jülich und dem Team des Soil & Water Resources Institute, ELGO-DIMITRA, einer Forschungseinheit der griechischen Landwirtschaftsorganisation „DEMETER“, unter der Leitung des Direktors Dr. Andreas Panagopoulos basiert.
Das Einzugsgebiet des Pinios-Flusses (PRB) ist eines der produktivsten Einzugsgebiete Griechenlands, was die landwirtschaftliche Produktion betrifft, und hat erhebliche Auswirkungen auf regionaler und nationaler Ebene. Das Fehlen eines effizienten Wasserressourcenmanagements äußert sich in einem hohen Wasserverbrauch und einer Übernutzung des Grundwassers. Vor Ort erhielten die Studenten einen direkten und realen Einblick in die aktuellen Ergebnisse des Rexus-Projekts (finanziert im Rahmen von Horizon 2020 der Europäischen Union).
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die dynamischen Interdependenzen zwischen Wasser-, Energie- und Lebensmittelsektor gewachsen, ebenso wie die Einsicht, dass sektorale Perspektiven allein nicht zu nachhaltigen Lösungen führen werden. Die wachsende Ressourcennachfrage führt zu Zielkonflikten, die durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt werden. Der Wasser-Energie-Nahrungsmittel-Nexus-Ansatz ist ein leistungsfähiges Konzept, um die Wechselbeziehungen zwischen den Ressourcensystemen anzugehen und zu einer besseren Koordinierung und Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gelangen, wobei die bestehenden Zielkonflikte berücksichtigt und Synergien angestrebt werden. Bei der Integration des Nexus-Konzepts in die praktische Politikgestaltung wurden jedoch nur langsam Fortschritte erzielt.
Das Rexus-Projekt zielt darauf ab, die Kluft zwischen Wissenschaft und Politik zu überbrücken, indem es vom Denken in Zusammenhängen zum Handeln in Zusammenhängen übergeht. Es bringt die wissenschaftlichen Instrumente und die integrierte Sichtweise zusammen, die für die Analyse der realen Bedingungen, einschließlich Reibungen und Klimarisiken, erforderlich sind. Mithilfe systemdynamischer Modellierung werden nachhaltige und umsetzbare zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, die die Widerstandsfähigkeit in allen Sektoren erhöhen. Diese Lösungen, die klar visualisiert werden, bilden die Grundlage für eine vorausschauende und partizipative Entscheidungsfindung.