3. Preis des Jahres 2024

Palaeoenvironmental evolution of SW Iberia during the Holocene based on palynologycal data

Dr. Cristina Val-Peón
RWTH Aachen, Lehrstuhl für Organische Biogeochemie in Geo-Systemen

Küstengebiete sind von großer umwelt- und wirtschaftlicher Bedeutung und reagieren besonders empfindlich auf Klimaschwankungen. Dr. Cristina Val-Peón hat diese Regionen in ihrer Dissertation untersucht, um langfristige Umweltveränderungen zu verstehen und Verbindungen zwischen vergangenen und heutigen klimatischen Herausforderungen zu ziehen.

In der Studie wurden Pollen, Sedimente und geochemische Daten aus zwei Landkernen in La Janda, Spanien, und einem Meereskern in der Algarve, Portugal, analysiert. Ziel war es, die Umweltentwicklung in Südwest-Iberien während des Holozäns (den letzten etwa 11.700 Jahren) zu rekonstruieren und diese mit Phasen prähistorischer menschlicher Besiedlung zu vergleichen.

Die Ergebnisse der Untersuchung identifizierten mehrere wichtige Umweltphasen:

1. Waldentwicklung (~11.7-7.7 ka BP): Eine Phase mit erhöhter Temperatur und Feuchtigkeit führte zur Ausbreitung der Wälder.

2. Rückgang der Wälder (~7.7-5.5 ka BP): Durch abnehmende Sommerisolierung und zunehmend trockeneren Bedingungen gingen die Wälder schrittweise zurück.

3. Wechselnde Klimabedingungen und menschlicher Einfluss (~5.5-3.7 ka BP): Trockenere Klimabedingungen wechselten mit feuchten Phasen, begleitet von zunehmendem menschlichen Druck durch landwirtschaftliche Aktivitäten.

4. Anthropogener Einfluss und trockene Bedingungen (~3.7-1.2 ka BP): Menschliche Landnutzung und anhaltend trockene Bedingungen prägten diese Phase.

5. Entwicklung kultureller Landschaften (ab ~1.2 ka BP): Ab etwa 1.200 Jahren vor heute wurden die Landschaften zunehmend durch menschliche Aktivitäten gestaltet.

Die Forschung hob auch mehrere Perioden erhöhter Trockenheit hervor, insbesondere bei 8.2, 7.6, 5.9 und 4.3 ka BP, die auch in anderen Regionen Südiberiens beobachtet wurden. Ab dem Neolithikum (~7 ka BP) nahm der menschliche Einfluss durch landwirtschaftliche Aktivitäten stetig zu und intensivierte sich im Laufe der Zeit.

Diese Studie zeigt, wie wichtig interdisziplinäre Ansätze sind, um die Dynamik der Umwelt zu verstehen und Strategien für eine nachhaltige Anpassung an aktuelle klimatische Herausforderungen zu entwickeln.

Letzte Änderung: 06.12.2024